
Wenn Sie ein großer Fan von Western oder Actionfilmen sind, wird Ihnen der Name Val Kilmer sofort ein Begriff sein. Deshalb waren die Nachrichten vom Ableben dieses beliebten Filmstars mehr als betrüblich.
Seine Tochter Mercedes gab vor wenigen Tagen bekannt, dass Val Anfang April in Los Angeles auf Grund einer Lungenentzündung verstorben sei. Der Hollywood-Schauspieler erwärmte in vielen Streifen unsere Herzen, ganz besonders in einigen Blockbustern der 1980er- und 1990er-Jahre. Gerne erinnern wir uns noch an seine schauspielerischen Leistungen als maskierter Rächer in Joel Schumachers „Batman Forever“, als Doc Holliday in „Tombstone“ und als Iceman in „Top Gun“.
Neben diesen legendären Rollen verkörperte Kilmer in „The Doors“ die Rocklegende Jim Morrison, bevor er im Gangsterfilm „Heat“ gegen die Hollywood-Superstars Al Pacino und Robert De Niro antrat. Seine Schauspielkarriere nahm jedoch nach dem Bekanntwerden seiner Erkrankung an Kehlkopfkrebs, die 2014 begann, eine entscheidende Wende. Obwohl seine Stimme durch mehrere chirurgische Eingriffe im Zuge seiner Krebsbehandlung schwer beschädigt wurde, feierte er 2022 ein berührendes Comeback, das ihn für „Top Gun: Maverick“ wieder zusammen mit Tom Cruise in die Kinos der Welt brachte.
Die Gründe für Val Kilmers Tod
Die Nachricht vom Tod Val Kilmers schockiert auch noch Tage nach seinem Ableben viele Fans weltweit.
Kilmer kämpfte jahrelang mit seinen gesundheitlichen Problemen, insbesondere die Behandlungen seiner Kehlkopfkrebserkrankung, die erst im Jahr 2017 öffentlich gemacht wurde, machten ihm schwer zu schaffen. Aufgrund seines christlichen Glaubens zögerte er zunächst, schulmedizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen, unterzog sich schließlich aber doch einer Chemotherapie und zwei Tracheotomien.
Wie bereits oben erwähnt schädigten diese Eingriffe seinen Stimmbändern, weshalb er zum Sprechen oft eine elektronischen Sprechhilfe zur Hilfe nehmen musste, die an seine Luftröhre angeschlossen war. Kilmer berichtete im Jahr 2020, dass er seit einiger Zeit krebsfrei sei, obwohl er weiterhin gesundheitlichen Schwierigkeiten zu meistern hatte, so konnte er nicht auf den Einsatz einer Ernährungssonde verzichten.
Seine frühen Jahre
Val Edward Kilmer wurde 1959 in der kalifornischen Metropole Los Angeles geboren. Seine Eltern, Gladys Swanette und Eugene Dorris Kilmer, hatten neben Val noch zwei weitere Söhne. Im Jahr 1968 trennten sich seine Eltern und seine Mutter heiratete erneut und nahm William Bernard Leach als neuen Ehemann. Mit 15 Jahren verlor Val seinen an Epilepsie leidenden jüngeren Bruder Wesley, der in einem Whirlpool ertrank. Kilmer besuchte die Chatsworth High School zusammen mit dem späteren Hollywoodstar und Schauspielerkollegen Kevin Spacey. Er war damals der jüngste Schüler, der in die Drama Division der Juilliard School aufgenommen wurde, wo er der sogenannten Gruppe 10 angehörte.
Sein Leben als großer Darsteller
Kilmer wurde Anfang der 1980er Jahre in den Bann der Schauspielerei gezogen und nachdem er aufgrund von Theaterverpflichtungen eine Rolle in Francis Ford Coppolas „Die Outsider“ abgelehnt hatte, trat er 1983 abseits des Broadways in „The Slab Boys“ mit Kevin Bacon, Sean Penn und Jackie Earle Haley auf. Im selben Jahr debütiert er im Film beim ABC Afterschool Special namens „One Too Many“.
Seinen ersten großen Erfolg feierte er mit der Spionagefilm-Parodie „Top Secret!“, in der er einen amerikanischen Rock’n’Roll-Star spielte. Kilmer sang alle Songs des Films selbst und veröffentlichte sogar ein Studioalbum unter dem Namen der Figur Nick Rivers, die er verkörperte.
Weltweit wurde er jedoch erst mit seiner Rolle als Pilot Iceman in „Top Gun“ bekannt. In diesem Streifen war er an der Seite von Tom Cruise zu sehen und der Film spielte mehr als 344 Millionen Dollar ein. An diesen Erfolg konnte er nahtlos ansetzen und brillierte in seinen Darstellungen im Fantasyfilm „Willow“ und als Jim Morrison in Oliver Stones „The Doors“.
Die meisten seiner Fans werden wahrscheinlich auf die Frage nach seinen besten Rollen Iceman, Jim Morrison oder Batman nennen, und dem wird man nur schwer widersprechen können. Doch wir sollten nicht darauf vergessen, dass Val Kilmer in seiner Darbiertung als schlagfertiger und todbringender Revolverheld Doc Holliday im Western-Blockbuster „Tombstone“ im Jahr 1993 ebenfalls in schauspielerischer Bestform war.
In der Rolle des treuen Freundes von Kurt Russells Wyatt Earp glänzte Kilmer in jeder einzelnen Szene, auch dank seinen berühmten Sprechgesängen und scharfen Einzeilern wie „Ich bin dein Huckleberry“. Er war so gut in seiner Darstellung des Doc (natürlich gebührt ein Teil dieses Verdienstes auch seinen anderen Schauspielerkollegen), dass „Tombstone“ noch heute als Synonym für das Western-Genre gilt. Kein Wunder, dass Doc Holliday gegenwärtig auch die Hauptfigur in Rockstars Red Dead Redemption, Nolimit Citys „Tombstone RIP“ und anderen beliebten Video- und Slot-Spielen auf Plattformen wie PlayStation, Xbox und Casino Guru ist.
Seinen zweiten großer Erfolg feierte er als Michael Keaton als Batman in „Batman Forever“. Obwohl die Kritiker den Film unterschiedlich beurteilen, fand Regisseur Bob Kane, dass Kilmer die beste Batman-Verkörperung aller Zeiten lieferte. Im selben Jahr spielte er auch an der Seite von Al Pacino und Robert De Niro in „Heat“, der heute als einer der Krimiklassiker Hollywoods gilt. Später spielte er Simon Templar in „The Saint“ und gab dem Moses seine Stimme im „Der Prinz von Ägypten“.
Die Einwohner von Nairobi kennen Val Kilmers Rolle als Militäreisenbahningenieur Colonel John Henry Patterson, den er in der Verfilmung „Der Geist und die Dunkelheit“ spielte. Der historische Abenteuerfilm von Stephen Hopkins aus dem Jahr 1996 erzähle eine stark übertriebene Geschichte der Tsavo-Menschenfresser und von zwei aggressiven Löwen, die im Jahr 1898 zahlreiche Eisenbahnarbeiter terrorisierten, töteten oder verstümmelten. Obwohl in dem Film echte Massai-Krieger mitspielten, wurde er aus steuerlichen Gründen im südafrikanischen Songimvelo-Wildreservat und nicht in kenianischen Tsavo gedreht.
In den 2000er-Jahren wirkte Kilmer sowohl an großen Filmen wie „Roter Planet“ als auch an kleineren Filmen wie „Der Saltonsee“ mit. Später übernahm er kleinere Rollen in „Déjà Vu“ und „Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans“. Zu Beginn des Jahres 2010 arbeitete er mit seinem alten Freund Francis Ford Coppola an „Twixt“ mit und spielte den Bösewicht in MacGruber.
Sein Leben abseits des Films
Val Kilmer führte abseits der Kamera ein bewegtes Privatleben. Er war von 1988 bis 1996 mit der Schauspielerin Joanne Whalley verheiratet, nachdem er sie am Set von „Willow“ kennengelernt hatte. Zusammen hatten sie zwei Kinder: Tochter Mercedes und Sohn Jack. Er war außerdem mit mehreren prominenten Frauen liiert, darunter Cher, Cindy Crawford, Angelina Jolie, Daryl Hannah und Ellen Barkin.
Zeitlebens galt Kilmer als ein gläubiger Christ und trat auch für die wissenschaftliche Forschung ein. Er engagierte sich leidenschaftlich für den Umweltschutz und die Belange der amerikanischen Ureinwohner. 2005 reiste er mehrmals nach New Orleans, um bei der Katastrophenhilfe nach dem verheerenden Hurrikan Katrina zu helfen. Viele Jahre lang besaß er eine 2440 Hektar große Ranch in New Mexico, auf der er fischte, wanderte und Bisons züchtete.