Sekt oder Champagner ?

30. Dezember 2023
Champagner von Moet
Champagner von Moet

Welche Frage 😉 Sekt und Champagner sind beides Schaumweine, also Weine mit Kohlensäure, die während des Fermentationsprozesses entsteht. Trotz ihrer Ähnlichkeiten gibt es einige wesentliche Unterschiede zwischen den beiden.

Herkunft

Der wohl wichtigste Unterschied liegt in der geografischen Herkunft. Champagner darf nur so genannt werden, wenn er aus der Champagne-Region in Frankreich stammt und nach streng festgelegten Regeln hergestellt wird. Diese sind im „Appellation d’Origine Contrôlée“ (AOC) festgelegt.

Sekt hingegen ist die deutsche oder österreichische Bezeichnung für Schaumwein, der auch außerhalb bestimmter Regionen hergestellt werden kann.

Herstellungsverfahren

Champagner

Die Herstellung von Champagner ist ein sorgfältiger Prozess, der von strengen Vorschriften der „Appellation d’Origine Contrôlée“ (AOC) geregelt wird. Dieses Verfahren, bekannt als „méthode traditionnelle“ (ehemals bekannt als „méthode champenoise“), umfasst mehrere Schlüsselschritte:

Erste Gärung: Zunächst wird der Basiswein hergestellt, indem die geernteten Trauben gepresst und in einem ersten Gärprozess in alkoholischen Wein umgewandelt werden. Dieser Wein ist häufig noch sehr sauer und nicht repräsentativ für das spätere Geschmacksprofil des Champagners, da er zur weiteren Veredelung bestimmt ist.

Assemblage (Verschnitt): Verschiedene Basisweine werden gemischt, um eine Cuvée zu kreieren. Hier kann der Winzer entscheiden, Weine aus unterschiedlichen Jahrgängen (für Non-Vintage Champagner) oder nur aus einem Jahrgang (für Vintage Champagner) zu mischen. Zudem werden manchmal Reserveweine aus früheren Jahren hinzugefügt, um Konsistenz und Komplexität zu steigern.

Zweite Gärung: Der Cuvée wird eine Mischung aus Hefe und Zucker (genannt „liqueur de tirage“) hinzugefügt, bevor er in Flaschen gefüllt wird. Diese werden dann versiegelt, normalerweise mit einem Kronkorken. In der verschlossenen Flasche findet die zweite Gärung statt, bei der der zugefügte Zucker in Alkohol und Kohlendioxid gespalten wird, was dem Champagner seine prickelnden Blasen verleiht.

Reifung auf der Hefe (Sur lie): Der Champagner reift auf der Hefe in der Flasche. Während dieser Zeit, die gesetzlich auf mindestens 15 Monate für Non-Vintage und 3 Jahre für Vintage Champagner festgelegt ist, findet die autolytische Zersetzung der Hefezellen statt, wodurch der Champagner tiefere, komplexere Aromen entwickelt.

Remuage (Rütteln): Nach der Hefelagerung werden die Flaschen in spezielle Rüttelgestelle (pupitres) gebracht, wo sie regelmäßig gedreht und leicht gekippt werden. Dies fördert das Absinken der Hefe in Richtung des Flaschenhalses.

Degorgieren (Entfernen der Hefe): Der Flaschenhals, in dem sich die Hefe gesammelt hat, wird eingefroren. Beim Öffnen der Flasche treibt der Druck im Inneren der Flasche den Hefe-Propfen heraus (das Degorgieren).

Dosage: Der entstandene Verlust an Flüssigkeit wird mit der „liqueur d’expédition“ aufgefüllt, einer Mischung aus Wein und Zucker, bei der der Winzer die endgültige Süße des Champagners bestimmen kann (von Brut Nature bis hin zu Doux).

Endgültige Versiegelung: Abschließend wird der Champagner mit einem Korken versiegelt, der durch eine Drahtklammer (Muselet) gehalten wird. Danach kann der Champagner noch für eine zusätzliche Reifezeit liegen, bevor er zum Verkauf freigegeben wird.

Dieser Prozess der Champagnerherstellung ist für seine zeitaufwendigen und arbeitsintensiven Methoden bekannt, die wesentlich zu dem einzigartigen Charakter und den feinen Perlen des Champagners beitragen.


Sekt

Die Herstellung von Sekt, dem deutschen Pendant zum französischen Champagner, kann nach verschiedenen Methoden erfolgen, die sich auf Qualität und Geschmack auswirken. Hier sind die gängigsten Herstellungsverfahren für Sekt:

Flaschengärung (traditionelle Methode): Diese Methode ist qualitativ hochwertig und dieselbe, die für die Herstellung von Champagner verwendet wird. Der Sekt wird in der Flasche vergoren, wobei die zweite Gärung direkt in der Flasche stattfindet. Nach der Gärung bleibt der Sekt für eine gewisse Zeit auf der Hefe liegen, wodurch er sein komplexes Aroma entwickelt. Anschließend erfolgt das Degorgieren, bei dem die abgestorbene Hefe entfernt wird. Diese Methode wird für hochwertige Sekte angewendet, wie zum Beispiel Winzersekt.

Tankgärung (Charmat-Methode): Bei dieser Methode erfolgt die zweite Gärung in einem großen Drucktank statt in Einzelflaschen. Nach Abschluss der zweiten Gärung wird der Sekt geklärt und unter Druck auf Flaschen gefüllt. Diese Methode ist kosteneffizienter als die Flaschengärung und wird oft für fruchtigere, junge Sekte verwendet.

Transversverfahren: Dies ist eine Variante der Tankgärung, bei der der Sekt in großen Tanks vergärt und dann in Flaschen umgefüllt wird, die für den Verkauf bestimmt sind. Der Gärungsprozess gleicht dem der Tankgärung, jedoch wird besonderes Augenmerk auf die Filtration und das Umfüllen gelegt, um die Qualität zu erhalten.

Das verlängerte Charmat-Verfahren (Cuve-Close-Methode): Hierbei handelt es sich um eine verbesserte Version der Tankgärung, bei der der Sekt für eine längere Zeit unter Druck im Tank auf der Hefe reifen kann, was zu einem volleren Geschmack führt.

Durch Vergärung: Dies ist die einfachste und kostengünstigste Methode, bei der CO2 künstlich hinzugefügt wird, wie bei der Herstellung von Erfrischungsgetränken. Sekte, die auf diese Weise hergestellt werden, gelten nicht als hochwertig und können das Qualitätssiegel „Sekt“ in Deutschland nicht tragen.

Die Methode der zweiten Gärung und der Hefelagerung hat großen Einfluss auf das Aroma, die Textur und die Qualität des Sekts. Hochwertige Sekte, die durch Flaschengärung hergestellt werden, neigen dazu, komplexer und feiner zu sein, ähnlich wie Champagner. Die Tankgärungsmethoden erzeugen oftmals leichtere und frischer wirkende Sekte.

Reifezeit

Champagner

Die Reifezeit bei Champagner ist durch die Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) streng geregelt und spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung seines komplexen Aromenprofils. Die Reifezeit unterscheidet sich für Non-Vintage und Vintage Champagner:

Non-Vintage Champagner: Dies sind Champagner, die aus Trauben verschiedener Jahrgänge gemischt werden, um einen konsistenten Hausstil zu gewährleisten. Die Gesetzgebung schreibt vor, dass Non-Vintage (NV) Champagner mindestens 15 Monate reifen müssen, davon mindestens 12 Monate auf der Hefe. Dies ist die Zeit, in der der Champagner in der Flasche auf der Hefe (dem „Sur lie“) liegt und durch die sogenannte autolytische Reifung Charakter entwickelt.

Vintage Champagner: Ein Vintage oder Jahrgangschampagner wird nur aus Trauben eines einzigen Erntejahres hergestellt, das als besonders gut gilt. Gesetzlich muss ein Vintage Champagner mindestens 3 Jahre auf der Hefe reifen, bevor er verkauft werden darf. Häufig entscheiden sich Produzenten jedoch, ihre Vintage Champagner deutlich länger liegen zu lassen, um eine noch größere Geschmackstiefe und Komplexität zu erreichen. Es ist nicht unüblich, dass Jahrgangschampagner 5, 10 Jahre oder noch länger auf der Hefe gelagert werden.

Zusätzliche Reifezeit nach dem Degorgieren (Entfernung der Hefe): Nachdem der Champagner seine gesetzlich vorgeschriebene Zeit auf der Hefe verbracht hat, wird er degorgiert – ein Prozess, bei dem die Hefe entfernt wird. Danach kann der Champagner noch weiter reifen, ohne den Einfluss der Hefe, was zu einer weiteren Entwicklung der Aromen führt, die unterschiedlich von den Aromen der Hefereifung ist.

Im Allgemeinen ist die Reifungszeit für Champagner entscheidend, da sie ihm eine größere Aromenvielfalt, Komplexität und eine cremigere, feinere Perlage verleiht. High-End und besonders geschätzte Champagner können oft Jahrzehnte lang reifen, bevor sie ihren Höhepunkt erreichen und konsumiert werden.

Sekt

Die Reifezeit von Sekt, dem deutschen Schaumwein, kann je nach Qualität und Herstellungsverfahren variieren. Es gibt wie beim Champagner unterscheidbare Qualitätsstufen, die sich unter anderem in der Art und Dauer der Reifung ausdrücken:

Deutscher Sekt: Basisqualität deutscher Sekt, oft hergestellt durch die Tankgärung (auch Charmat-Methode genannt), reift normalerweise nicht so lang. Die Reifezeit kann hier einige Monate betragen, aber es gibt keine gesetzliche Mindestreifezeit wie beim Champagner.

Sekt b.A. (bestimmtes Anbaugebiet): Höherwertige Sekte, die aus einem beschränkten Anbaugebiet stammen und oft nach der traditionellen Flaschengärungsmethode hergestellt werden, ähnlich der „méthode traditionnelle“ beim Champagner. Für „Sekt b.A.“ gibt es eine Mindestreifedauer von 9 Monaten auf der Hefe, was eine höhere Qualität im Vergleich zum Massenprodukt verspricht.

Winzersekt: Dies ist eine Premiumklasse unter den deutschen Schaumweinen, die oft von einzelnen Weingütern produziert wird. Winzersekt wird nach der traditionellen Flaschengärungsmethode hergestellt und muss eine Mindestreifezeit von 9 Monaten auf der Hefe im Flaschengärverfahren erfüllen. Viele Winzer wählen jedoch eine wesentlich längere Reifezeit, um die Qualität und Komplexität des Sektes zu steigern.

Zusammenfassend kann Sekt also ähnlich wie Champagner durch eine längere Reifezeit auf der Hefe an Komplexität gewinnen, wobei für bestimmte Qualitätsklassen wie „Sekt b.A.“ und „Winzersekt“ Mindestzeiten vorgeschrieben sind. Allerdings sind die Zeiten in der Regel kürzer als die für Champagner vorgeschriebenen.

Rebsorten

Champagner

Für die Herstellung von Champagner sind hauptsächlich drei Rebsorten zugelassen:

  1. Chardonnay: Eine weiße Rebsorte, die für ihre Eleganz und Finesse bekannt ist. Sie bringt Frische und Lebendigkeit in den Champagner und trägt oft Zitrus-, grünen Apfel- und mineralische Noten bei. Champagner, die ausschließlich aus Chardonnay bestehen, werden als „Blanc de Blancs“ (französisch für „Weiß aus Weißen“) bezeichnet.
  2. Pinot Noir: Eine rote Traube, die Struktur und Körper liefert. Sie verleiht dem Champagner Aromen von roten Beeren, kann aber auch gewisse erdige und würzige Charakteristiken entwickeln. Obwohl Pinot Noir eine rote Traube ist, wird der Saft schnell von den Häuten getrennt, sodass kein Farbstoff extrahiert wird und der Champagner weiß bleibt.
  3. Pinot Meunier: Ebenfalls eine rote Rebsorte, die ähnlich wie Pinot Noir verarbeitet wird, um weißen Saft zu gewinnen. Pinot Meunier bringt Fruchtigkeit und eine gewisse Rustikalität in den Champagner, mit Aromen, die oft an frische Früchte wie Pflaume oder Apfel erinnern.

Neben diesen drei Hauptrebsorten gibt es noch vier weitere, weniger häufig verwendete Sorten, die ebenfalls für die Champagnerproduktion zugelassen sind:

Pinot Blanc (auch als Pinot Blanc Vrai bekannt): Kann für eine zusätzliche Breite am Gaumen und weiche, fruchtige Noten sorgen.

Pinot Gris (in der Champagne als Fromenteau bekannt): Kann konzentrierte und manchmal leicht rauchige Aromen beisteuern.

Arbane: Eine alte Champagner-Traubensorte, die noch sehr selten ist und florale sowie würzige Noten bringt.

Petit Meslier: Ebenfalls eine seltene Traube in der modernen Champagnerherstellung, die für ihre Säure und frischen, fruchtigen Aromen geschätzt wird.

Während Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier die Säulen der Champagnerproduktion darstellen, führen die seltenen Sorten zu einzigartigen und oft experimentellen Cuvées. Jede dieser Rebsorten trägt eigene Charakteristika bei, die zur beeindruckenden Vielfalt an Stilen und Geschmacksprofilen des Champagners beitragen.


Sekt

Sekt kann aus einer Vielzahl von Rebsorten hergestellt werden. Einige der häufigsten Rebsorten, die für die Sektproduktion in Deutschland verwendet werden, sind:

Riesling: Bekannt für seinen frischen und fruchtigen Charakter mit oft ausgeprägten Zitrus- oder Apfelaromen. Riesling Sekt kann auch mineralische und blumige Noten aufweisen.

Pinot Blanc (Weißburgunder): Diese Rebsorte liefert häufig cremige und vollere Sekte, die reich an Aromen von Steinobst wie Pfirsichen und Mandeln sind.

Pinot Noir (Spätburgunder): Verwendet für Blanc de Noirs Sekt, bietet Aromen von roten Früchten und eine gewisse Struktur. Diese Sektart ist oft körperreich und kann auch als Rosé-Sekt hergestellt werden.

Pinot Meunier: Oft ein Bestandteil von Cuvées und geschätzt für ihre Fruchtigkeit und Zugänglichkeit. Pinot Meunier bringt Aromen von reifen Früchten und eine gewisse Rundheit.

Chardonnay: Auch in Deutschland für hochwertige Sektproduktion verwendet, trägt zur Eleganz und Finesse bei und kann Nuancen von Zitrus und tropischen Früchten bieten.

Müller-Thurgau (Rivaner): Diese Rebsorte ergibt in der Regel leichte und unkomplizierte Sekte mit floralen und fruchtigen Noten.

Scheurebe: Gibt dem Sekt exotische und würzige Aromen und zeichnet sich durch eine angenehme Säure aus.

Silvaner: Liefert oft milde Sekte mit dezenten, grasigen Aromen und schöner Säurestruktur.

Neben diesen klassischen und oft verwendeten Rebsorten gibt es eine Vielzahl weiterer Sorten, die für die Herstellung von deutschem Sekt genutzt werden können. Es ist auch möglich, Sekt aus internationalen Rebsorten wie Sauvignon Blanc oder Merlot herzustellen. Die Wahl der Rebsorte hängt vom gewünschten Geschmacksprofil und von den regionalen Gegebenheiten ab. Winzer können auch kreative Cuvées aus verschiedenen Rebsorten erzeugen, um einzigartige Geschmacksrichtungen zu entwickeln.

Geschmacksprofil

Champagner

Das Geschmacksprofil von Champagner kann außerordentlich vielfältig sein und ist von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter die spezifischen Rebsorten, das Terroir der Champagne-Region, der Ausbau und der Stil des einzelnen Herstellers. Hier sind einige allgemeine Charakteristika, die das Geschmacksprofil von Champagner prägen können:

Komplexität und Nuancenreichtum: Champagner neigt dazu, eine Fülle von Aromen zu besitzen, die von der Rebsorte, der Gärung und der Lagerung auf der Hefe herrühren. Diese Aromen können von frischen Zitrusfrüchten und Äpfeln über reifere Noten wie Birne und Pfirsich bis hin zu brioche- oder toastähnlichen Tönen reichen, die durch die Hefereifung entstehen.

Fruchtigkeit: Jüngere Champagner und speziell solche, die aus einer höheren Menge an Chardonnay-Trauben hergestellt werden (Blanc de Blancs), zeigen oft eine frische, klare Fruchtigkeit mit Zitrus- und Apfelnoten.

Mineralität und Frische: Viele Champagner haben eine ausgeprägte Mineralität und Frische, die durch die kreidehaltigen Böden der Champagne-Region begünstigt werden. Diese Eigenschaften sorgen für eine klare Säurestruktur und Eleganz im Geschmack.

Reife und Hefenoten: Champagner, die länger auf der Hefe gereift sind (oft als „Vintage“ bezeichnet), entwickeln komplexe, reichhaltige Aromen, die an Gebäck, Nuss oder getrocknete Früchte denken lassen.

Körper und Textur: Der Körper eines Champagners kann von schlank und leicht bis zu reich und vollmundig reichen. Die Perlage, also die Kohlensäurebläschen, tragen zu einer cremigen, manchmal fast samtigen Textur bei.

Dosage (Zuckergehalt): Der süße Abschluss, auch als „Dosage“ bekannt, der nach der Rüttelphase dem Champagner beigefügt wird, beeinflusst maßgeblich den Süßegrad des fertigen Produkts. Der Stil reicht von „Brut Nature“ oder „Zero Dosage“ (ohne zusätzlichen Zucker) bis zu „Doux“ (sehr süß).

Säure: Champagner hat typischerweise eine lebendige, gut integrierte Säure, die sowohl zur Frische beiträgt als auch ein langes Lagerpotenzial ermöglicht.

Alkoholgehalt: Der Alkoholgehalt in Champagner ist im Vergleich zu vielen Stillweinen moderat, liegt in der Regel um die 12% Vol.

Finish: Qualität und Länge des Abgangs sind Indikatoren für die Güte des Champagners. Hochwertige Champagnersorten haben oft ein langes, angenehmes Finale, das verschiedene Geschmacksnoten und die Mineralität des Weins nachklingen lässt.

Das genaue Geschmacksprofil eines Champagners kann stark variieren und jedes Glas kann eine eigene Entdeckungsreise sein. Wichtig ist, dass die besten Champagner Balance, Komplexität und ein präzises Finish bieten, das sie von anderen Schaumweinen unterscheidet.

Sekt

Das Geschmacksprofil von Sekt ist vielseitig und kann stark variieren, abhängig von der verwendeten Rebsorte, der Herstellungsart und der Region. Sekt kann in Deutschland, Österreich und anderen Ländern hergestellt werden, und die Unterschiede bei der Produktion und der Qualität führen zu einer großen Vielfalt an Geschmacksrichtungen. Hier sind einige allgemeine Aspekte, die das Geschmacksprofil von Sekt definieren:

Rebsorten: Sekt kann aus einer einzigen Rebsorte (z.B. Riesling, Chardonnay) oder aus einer Cuvée verschiedener Sorten hergestellt werden. Die Wahl der Trauben beeinflusst maßgeblich das Aroma des Sekts. Riesling-Sekt beispielsweise kann fruchtig und frisch mit einer ausgeprägten Säure sein, während ein Pinot Noir Sekt körperreicher und mit Beerenaromen auftreten kann.

Süße: Wie auch bei Champagner, variiert der Residualzucker im Sekt von trocken (Brut) über halbtrocken (Demi-Sec) bis hin zu süß (Doux). Die Dosage entscheidet über die Süße und kann den Geschmack von knochentrocken mit schärferer Acidität bis hin zu angenehm süß und weich abrunden.

Herstellungsverfahren: Die Methode der Sektherstellung hat einen wesentlichen Einfluss auf das Geschmacksprofil. Sekt, der nach der traditionellen Methode (Flaschengärung) hergestellt wird, neigt dazu, raffinierter und komplexer zu sein, mit feineren Bläschen und oftmals Noten von Brioche und Toast. Der nach der Tankgärung (Charmat-Methode) hergestellte Sekt entwickelt weniger ausgeprägte Hefenoten und wird oft als fruchtiger und frischer wahrgenommen.

Perlages: Die Kohlensäure im Sekt trägt zur Textur und zum Mundgefühl bei. Ein Sekt mit feiner Perlage sorgt für ein elegantes Mundgefühl, während gröbere Perlen eine eher sprudelnde Sensation erzeugen.

Alkoholgehalt: Der Alkoholgehalt in Sekt ähnelt denen im Champagner und liegt in der Regel zwischen 10% und 13% Vol.

Aromen: Fruchtige Aromen sind bei Sekt sehr verbreitet, von grünen Äpfeln und Zitrusnoten bis hin zu reifen Pfirsichen und Aprikosen bei Sekten, die aus wärmeren Regionen stammen. Sekte mit längerer Hefereifung können ebenfalls nussige, cremige oder biskuitartige Aromen entwickeln.

Acidität: Ein ausgewogenes Maß an Säure ist für die Frische und die Lebendigkeit des Sekts entscheidend. Der Säuregrad kann je nach Rebsorte und Herstellungsmethode beträchtlich variieren.

Finish: Ein qualitativ hochwertiger Sekt schließt mit einem angenehmen und anhaltenden Finish ab, das die Fruchtigkeit und eventuelle Hefenoten in der Nachklangphase hervorhebt.

Da Sekt in einer Vielzahl von klimatischen Bedingungen und mit zahlreichen Rebsorten hergestellt werden kann, ist die Bandbreite der Geschmacksprofile groß. Es lohnt sich, verschiedene Sekte zu probieren, um den persönlichen Favoriten zu finden.

Qualitäts- und Preisunterschied

Generell ist echter Champagner aufgrund des renommierten Namens, der begrenzten Herkunftsregion und des aufwendigeren Herstellungsverfahrens teurer als die meisten Sekte. Sekt, vor allem solcher, der außerhalb der traditionellen Methoden hergestellt wird, ist in der Regel zu einem niedrigeren Preis verfügbar und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Preise für Champagner können stark variieren und hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter Marke, Qualität, Alter, Importkosten und der Händler, bei dem der Champagner gekauft wird. Hier sind einige allgemeine Preiskategorien, um Ihnen eine Vorstellung zu geben:

Einstiegsklasse (ca. 30-60 Euro):

  • Moët & Chandon Brut Impérial
  • Veuve Clicquot Yellow Label Brut
  • Nicolas Feuillatte Réserve Exclusive Brut
  • Piper-Heidsieck Cuvée Brut
  • Mumm Cordon Rouge

Mittlere Preisklasse (ca. 50-100 Euro):

  • Bollinger Special Cuvée
  • Laurent-Perrier La Cuvée Brut
  • Taittinger Prélude Grands Crus
  • Pol Roger Brut Réserve
  • Gosset Grande Réserve Brut

Ober Mittelklasse (ca. 100-200 Euro):

  • Ruinart Blanc de Blancs
  • Veuve Clicquot La Grande Dame
  • Dom Pérignon Vintage
  • Louis Roederer Cristal Brut
  • Taittinger Comtes de Champagne Blanc de Blancs

Premiumklasse (ab 150 Euro aufwärts):

  • Krug Grande Cuvée
  • Armand de Brignac Ace of Spades Gold Brut
  • Dom Pérignon P2 Plénitude Deuxième
  • Billecart-Salmon Cuvée Nicolas François Billecart
  • Perrier-Jouët Belle Epoque

Luxus und Sammlerstücke (individuelle Preispunkte, oft 200 Euro und weit darüber):

  • Krug Vintage
  • Salon Le Mesnil
  • Dom Pérignon Rosé Vintage
  • Louis Roederer Cristal Rosé
  • Vintage Selosse

Die Preise für seltene Jahrgänge oder limitierte Editionen können deutlich höher liegen, oft in den Bereich von mehreren Hundert bis Tausenden von Euros pro Flasche, insbesondere auf Auktionen oder in Fachgeschäften.

Wichtig zu vermerken ist, dass „Sekt“ einfach die deutschsprachige Bezeichnung für Schaumwein ist. Daher können auch hochwertige Sekte nach der „Méthode Champenoise“ hergestellt werden und ähnliche sensorische Erfahrungen wie Champagner bieten. Entscheidend sind jedoch die gesetzlichen Regeln und Bezeichnungen, die bestimmen, was als Champagner verkauft werden darf und was als Sekt bezeichnet wird.

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